Aus dem Vorwort des Autors

Es vergeht fast kein Monat, in dem nicht in irgendeiner Nation Hunderttausende gegen ein repressives Regime protestieren und eine demokratische Republik fordern. In den vergangenen 12 Monaten fanden diese Proteste vor allem im Sudan, in Hongkong, im Libanon, in Weißrussland, in Thailand aber auch als Black Lives Matter in den USA und weltweit statt. Ich möchte an dieser Stelle meine Solidarität mit all jenen ausdrücken, die ihre Freiheit, ihre körperliche Unversehrtheit und ihr Leben im Kampf um die demokratische Republik riskieren.

Faschistische Momente waren von Anfang an erkennbar

In der Politik von Trump, seiner Partei und seiner Bewegung sind von Anfang an faschistische Momente erkennbar gewesen: die Angriffe auf die Institutionen der demokratischen Republik, die Bekämpfung der kritischen Presse als »Feinde des Volkes«, die praktische Unterstützung der white supremacy-Ideologie und des strukturellen Rassismus in den USA und schließlich der Versuch der Umsetzung einer herd immunity-Strategie in der Pandemie – im Volksmund auch »natürliche Auslese« genannt.

Ein erster Kulminationspunkt fand am 6. Januar 2021 mit der Erstürmung des Capitol statt

Das faschistische Moment in der Politik von Trump wurde durch die Ablehnung des Wahlergebnisses vom 3. November 2020 zusätzlich aufgeladen. Dies hat am 7. Januar 2021 zu einem ersten Kulminationspunkt geführt, als mehrere tausend Trump-Anhänger das Capitol zu stürmten, um zu verhindern, dass die beiden Kammern des amerikanischen Parlaments – der Kongress – das Wahlergebnis in einer zeremoniellen Veranstaltung bestätigen.

Meine Solidarität gilt allen Demokraten in den USA, die versuchen, eine Katastrophe von historischem Ausmaß zu verhindern!

Es ist davon auszugehen, dass dies nur der Anfang einer Reihe von Angriffen gewesen ist. Trump und die Aufständischen kennen nun den Staatapparat und können die Reaktionen auf den ersten Angriff auswerten. Sie haben gelernt. Beware oft the second wave!